Tagestipps im Radio

Tagestipps

Samstag 18:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

Rückgabe mit Risiko Giftbelastung in kolonialen Sammlungen Von Lena Schubert Regie: Philippe Brühl Mit: Lisa Biehl, Wolfgang Rüter, Katharina Hannappel, Sigrid Burkholder, Axel Gottschick, David Vormweg u.a. Ton und Technik. Werner Jäger und Steffen Jahn, Barbara Göbel Produktion: WDR 2024 Länge: 53"59 Quecksilber, Arsen, DDT. Diese und andere Biozide nutzten ethnologische Museen im 20. Jahrhundert, um in ihren Depots Insekten zu bekämpfen. Seither sind die Sammlungen kontaminiert. Welche Folgen hat das für den Kampf um Restitution? Bevor John Johnson ein Museumsdepot betritt, schlüpft der Vertreter einer indigenen Gemeinschaft aus Alaska jedes Mal in Kittel, Handschuhe und Atemschutzmaske. Damit wappnet er sich gegen die Insektengifte, mit denen die Kulturgüter seiner Vorfahren in den Depots konserviert wurden. Heute sind Millionen Artefakte und Tausende menschliche Gebeine kontaminiert - auch die Sammlungen der ethnologischen Museen in Berlin, Köln und Leipzig. Ein Verfahren zur Entgiftung gibt es bislang nicht. Und bei Rückgaben erhalten die Empfänger oft nur wenig Informationen über die Belastung. Damit die Museen ihrer Verantwortung gerecht werden, müssen die Biozide endlich Teil der Restitutionsdebatte werden, fordert der Museologe Davison Chiwara aus Südafrika. Was hat der Biozidcocktail in den Depots mit der Kolonialgeschichte zu tun? Wie gefährlich sind die Schadstoffe für die menschliche Gesundheit? Und welche Zukunft gibt es für kontaminierte Kulturgüter nach der Rückgabe? Lena Schubert ist Kulturwissenschaftlerin und Journalistin. Sie befasst sich mit der Gestaltungsfähigkeit der Künste und Medien in der Klimakrise. Seit 2020 kreiert sie mit dem Berliner Kollektiv Klasse Klima transdisziplinäre Seminare und Symposien, um horizontale Bündnisse zwischen Künstler:innen, Designer:innen, Architekt:innen und der Klimagerechtigkeitsbewegung zu ermöglichen. Außerdem ist sie Redaktionsmitglied bei Treibhaus: Der Klimapodcast.

Samstag 18:05 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Jazz und mehr

Die Besonnenen Mit Musik von Lisa Wulff, Fred Hersch, Charles Lloyd, Zsofia Boros und anderen Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

Samstag 18:20 Uhr SWR Kultur

Jazz

Me and My Music - Julia Kadel Von Julia Neupert "Powerful vulnerability" - so ist Julia Kadels letztes Album überschrieben. Kadel hat dafür der Kraft von Verletzlichkeit nachgespürt. Es ist das vierte Trioalbum der Berliner Pianist*in mit baldigem Psychologie-Bachelor. Unterstützt von Bassistin Athina Kontou und Schlagzeuger Devin Grey transformiert Julia Kadel nicht nur eigene Erfahrungen und konkrete Erlebnisse in Klang, sondern auch das allgemeine menschliche Grundbedürfnis nach Empathie. In "Me and my Music" hören wir Julia Kadel - im Zwiegespräch mit der eigenen Musik. Julia Kadel: Powerful vulnerability Outbreak The gap Beautiful introvert Peaceful shift Empathy piece: for cello Distant Liebe Dependency Part II Julia Kadel Trio Julia Kadel - Klavier Athina Kontou - Kontrabass Devin Gray - Schlagzeug Julia Kadel: Équilibre for Violin and Guitar (2020) Duo Karuna: Johanna Ruppert - Violine Jessica Kaiser - Gitarre

Samstag 19:00 Uhr HR2

Live Jazz

"Four Hands Piano Pieces" - Aki Takase & Alexander von Schlippenbach || Aki Takase, p | Alexander von Schlippenbach, p | Jazzfest Berlin 2023, Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne, November 2023

Samstag 19:04 Uhr SWR Kultur

Krimi

Korridore - Staffel 2 (1/12) | Königin der Korridore Krimi Mit Maximilian Schimmelpfennig, Nisan Arikan und Ulrich Bähnk Buch und Regie: Lars Henriks (Produktion: SWR 2024) Die Horror-Serie für Mystery-Fans. Die Ermittlerin Zoe Reinhardt und der Filmstudent Patrick Scheuermann landen im Keller des verlassenen Instituts für Paramediale Phänomene. Er will hinter die Geheimnisse kommen, die dazu geführt haben, dass seine Mutter mit ihrem Team verschwunden ist. Um zu verstehen, was vor sich geht, zeichnet Zoe Patricks Erzählungen auf. Patrick ist sich sicher, dass er von finsteren Mächten gejagt wird. Nur knapp entkommt er einem unheimlichen, kafkaesken Labyrinth. Und niemand glaubt ihm hinterher, dass er in eine düstere Parallelwelt entführt wurde. (Folge 2: Der verfluchte Spiegel, Samstag, 8. Juni 2024, 19.04 Uhr)

Samstag 20:00 Uhr SRF 2 Kultur

Hörspiel

Zum 100. Todestag von Franz Kafka: «In der Strafkolonie» Ein Reisender wird von einem Beamten-Kommandanten minutiös in die Wirkweise einer barbarischen Tötungsapparatur eingeführt. Als ginge es ums Brezelbacken. Kafkas düsteres Bild der von Menschen aus freien Stücken errichteten Welt als Strafkolonie rückt dem Hörer auf den Leib.

Samstag 20:03 Uhr SR2 Kulturradio

ARD Oper

Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten Oper in drei Akten Text von Hugo von Hofmannsthal Premiere 23. März 2024 Sächsische Staatsoper Dresden Der Kaiser - Eric Cutler Die Kaiserin - Camilla Nylund Die Amme - Evelyn Herlitzius Der Geisterbote - Andreas Bauer Kanabas Ein Hüter der Schwelle des Tempels - Nikola Hillebrand Erscheinung eines Jünglings - Martin Mitterrutzner Die Stimme des Falken - Lea-ann Dunbar Eine Stimme von oben - Christa Mayer Barak - Oleksandr Pushniak Baraks Frau Miina - Liisa Värelä Der Einäugige - Rafael Fingerlos Der Einarmige - Tilmann Rönnebeck Der Bucklige - Tansel Akzeybek Sächsischer Staatsopernchor Dresden - André Kellinghaus Kinderchor der Semperoper Dresden - Claudia Sebastian-Bertsch Sächsische Staatskapelle Dresden Musikalische Leitung: Christian Thielemann Inszenierung: David Bösch Bühnenbild: Patrick Bannwart Kostüme: Moana Stemberger Licht: Fabio Antoci Videodesign: Patrick Bannwart, Falko Herold Dramaturgie: Johann Casimir Eule Aufnahme vom 27./30. März und 2. April 2024 Richard Strauss Oper "Die Frau ohne Schatten" ist vieles: Märchen, Liebesdrama und psychologisch-hochspannende, symbolistische Erzählung. 1919 uraufgeführt, ging es Strauss und Hugo von Hofmannsthal in ihrer vierten gemeinsamen Oper dabei wohl vor allem um die Frage, wie der Mensch angesichts von Millionen Toten im 1.Weltkrieg wieder zu Liebe und Humanität gelangen kann. Und diese Oper ist musikalisch eine enorme Herausforderung! Auch deshalb spricht Christian Thielemann mit Blick auf die Besetzung augenzwinkernd von "erstklassigen Zutaten, mit denen man dann auch kochen könne". Er selbst verabschiedet sich mit dieser, seiner letzten Opernproduktion von Dresden und der Semperoper.

Samstag 20:05 Uhr Deutschlandfunk

Hörspiel

des Monats März 2024 Nie! Nie! Nie! von Wilhelm Genazino Mit Peter Fricke in allen Rollen sowie Wilhelm Genazino im Originalton aus einem Interview mit Lena Bopp für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22.01.2013 Ton und Technik: Christian Eickhoff, Fabian Vossler, Tanja Hiesch und Sabine Klunzinger Regie Ulrich Lampen Produktion: SWR 2024 Anschließend: Hauptsache Hörspiel - Folge 20 Mit Hanna Steger und Max von Malotki Wer dem SWR-Hörstück "Nie! Nie! Nie!" von Wilhelm Genazino lauscht, fühlt sich für einen glücklichen Moment dem Blitzlichtgewitter rastloser Diskurse und Moden enthoben. Ein Stück, das sich dem Zeitgeist entzieht, klug, heiter, mit absurdem Humor und manchmal angenehm traurig. So treffen Figuren mit funkelnden Dialogen aufeinander, die selten ohne Ironie auskommen: Kind 1: "Oh, schau! Die Abendsonne versinkt hinter den Kaufhäusern!" Kind 2: "Wie du dich diesen Bildern hingeben kannst! Mir gelingt das immer seltener. Wenn ich Schönheit empfinde, dann weiß ich: Mir geht"s im Augenblick nicht besonders gut." Nicht umsonst möchte die weibliche Protagonistin wohl ein "Büffel" und kein Mensch mehr sein. Anders als bei Kafka ist sie aber nicht im Tierkörper gefangen, sondern wählt ihn selbst aus als eine Fluchtmöglichkeit, als Befreiung. Sinnloser Hast entfliehen ist das Ziel, ideen- und gedankenlos werden. Heimlich wird die Büffelfrau jedoch von ominösen "Wachmännern" beobachtet: "Sollen wir eingreifen?", flüstert der eine. "Sie ist nicht gefährlich..." - "Wenn jemand Anstoß nehmen würde, könnten wir tätig werden.", sagt der andere Wachmann. - "Soll ich Anstoß nehmen?" In allen Rollen spricht der 84-jährige Peter Fricke. Dazu werden O-Ton-Ausschnitte des Autors aus einem Interview mit der "FAZ" und Gesprächsfetzen der Studioaufnahmen eingewoben, die sich anfühlen, als gehörten sie zu dem absurden Ganzen dazu. Sind Wilhelm Genazinos Figuren nicht Lebensgehemmte wie viele von uns, die es satthaben, ständig zu reflektieren und doch nicht damit aufhören können? Ein bisschen Kafka, Beckett, Büchner schwingen mit, aber ohne deren Hoffnungslosigkeit. Es ist, als hätten die Sprechenden ihren Frieden mit der ungenügenden, fehlerhaften, wohl auch sinnlosen Existenz des Menschen gemacht, indem sie darüber lachten, statt zu weinen. Besänftigt werden sie durch die Betrachtung eines Kleiderbügels, denn anders als dieser fragt sich der Mensch: Wird er morgen noch sein? Mag sein, dass der Schöpfer dieser Zeilen die Welt als zerfetzt wahrgenommen hat. Aber ihre Wunden pflastert er mit feinsinnigem Humor und einer Melancholie, die Schwundstufen menschlicher Existenz ohne Larmoyanz sichtbar zu machen vermag. "Lächerlichkeit kann man nicht belauern. Sie ist sowieso immer da. Sie wartet nur darauf, von uns enthüllt zu werden." Und die Büffelfrau? Die spielt doch nur. Am Montag sitzt sie wieder am Schreibtisch, ist wie alle. Und ihr Irrsinn ist plausibel.

Samstag 20:59 Uhr NDR Info

UEFA Champions League - Finale 2024

Endspiel: Real Madrid gegen Borussia Dortmund UEFA Champions League Endpiel: Real Madrid gegen Borussia Dortmund Live-Übertragung aus dem Wembley-Stadion in London aktuelle Informationen in der Halbzeitpause Verlängerung und Elf-Meter-Schießen möglich UEFA Champions League - Finale 2024

Samstag 22:00 Uhr Bremen Zwei

Sounds in concert: Joel Ross Good Vibes

Der Mann am Vibraphon ist derzeit eine der besonders gefragten Jazz-Persönlichkeiten in und aus den USA. Nun war er mit seinem neuen Album "nublues" und seiner Gruppe Good Vibes in Europa und hat auch im Kulturzentrum Schlachthof in Bremen Halt gemacht.

Sonntag 00:03 Uhr SWR Kultur

Ohne Limit

Bunyah Hörstück von Cathy Milliken und Dietmar Wiesner mit Gedichten und Prosatexten von Les Murray Aus dem Englischen von Margitt Lehbert Weibliche Stimme und Gesang: Dagmar Manzel Männliche Stimme: Ulrich Noethen Stimme Les Murray in deutscher Übersetzung: Felix von Manteuffel und im englischen Originalton: Les Murray Musik: Sören Birke (Mundharmonika, Maultrommel, Duduk), Jürgen Ruck (Akustische und E-Gitarre), David Haller (Schlagzeug, Percussion), Jagdish Mistry (Violine) und Joachim Tinnefeld Komposition und Realisation: Cathy Milliken / Dietmar Wiesner (Produktion: SWR 2014) anschließend: ca. 0:55 Uhr "Radiofenster" O-Ton Hörstück über Radiowellen und die Sternwarte Heppenheim von Dietmar Wiesner Komposition und Realisation: Dietmar Wiesner (Produktion: HR 2018) ca. 1:30 Uhr: Kompositionen für Orchester von Cathy Milliken Les Murray (1938 - 2019) gilt als einer der bedeutendsten Lyriker Australiens. Er lebte in den Outerbanks und im Dorf Bunyah bei Sydney. Das Komponisten- und Hörspielmacherduo Milliken und Wiesner erzählt über eine Collage seiner Texte und mit Field Recordings, Les Murray im O-Ton, Liedern und Kompositionen von der Faszination Australiens und vom kreativen Umgang mit der eigenen Depression. Dieses im literarischen poetische und im kompositorischen Sinne virtuose Wort-Musik-Hörstück bewegt sich an der Grenzlinie von Glücks- und Leiderfahrungen. Ausgezeichnet mit dem Prix Italia 2015.

Freitag Sonntag